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Ortsgeschichte von Vilters

Name: Vilters ist uralt und die Benennung liegt im Dunkeln. Von Lateinisch abgeleitet „Villa tertia“ drittes Landhaus, etwa in der Reihenfolge Mels - Wangs - Vilters, die ursprünglich eine einzige Pfarrgemeinde war. „Vilis terra“ billige minderwertige Erde, weil an der Schattenseite gelegen. Älteste Namensform lautet: Filtris (850 n. Chr.)

3000 - 4000 v. Chr.

Severgal war bewohnt nach Funden von Steinbeile, Steinhämmer, Knochenmeisel und Quetschsteine

Broncezeit

Erhöhten Orten (Severgal) wurde gewohnt, weil das Tal sumpfig war. Wertvolle Stücke wurden ausgegraben.

Ca. 800 v. Chr.

Aus der älteren, sowie aus der jüngeren Eisenzeit wurde auf Severgal Zeugen ausgegraben. Es wurde damals schon Eisenerz vom Gonzen verarbeitet.

200 + 300 n. Chr.

Münzen von Faustina, der Gattin des Kaisers Marc Aurel; von Kaiser Claudius; Tacitus; Septimus; Kaiser Gordian; Kaiser Trajan; Kaiser Constantin dem Grossen und seinem Mitregenten Licinus. Funde werden im historischen Museum in St. Gallen aufbewahrt.

400 n. Chr.

Völkerwanderung von Norden. Die Römer vermochten für längere Zeit dank den Festungswerken (auch Severgal) noch lange halten.

Ende 900 n. Chr.

Kloster Pfäfers wurde von den Mönchen des heiligen Benedikt von Nursia gegründet. Das Kulturleben wurde von diesem Kloster beeinflusst.

831 n. Chr.

Ludwig den Frommen stellte ein Resituionsedikt dem Kloster Pfäffers, das Klosterbesitz und Rechte für alle künftigen Zeit schützt, aus. So kehrte auch in Vilters wieder Ruhe ein.

9. Juni 831 n. Chr.

Im Restitutionsedikt wird Vilter erstmal erwähnt

850 n. Chr.

Filtris (Vilters) wird im churrätischen Reichsurbar erwähnt. Vilters musste gut besiedelt gewesen sein.

998 n. Chr.

Pabst Gregor V bestätigt seinen Schutz, Freiheiten und Rechte. Für das Kloster Churgau und somit auch von Vilters. In Vilters besass das Kloster einen Hof und einen Hügel (wahrscheinlich wo heute die Kirche und Pfarrhaus steht).

1002 - 1024

Silbermünze des Kaisers Heinrich II. Severgall wurde als fester Punkt und Zufluchtstätte für Talbewohner bei Gefahren benützt. Könige und Kaiser aus dem Hause Karl des Grossen gelang es schliesslich dem Deutschtum zum Durchbruch verhelfen.

Ende 13. Jh

Kloster Pfäfers kam in den Machtbereich der Habsburger, somit auch Vilters, welche die Schirmvogtei übernahm.

1349 / 50

Die grosse europäische Pest erreichte das Sarganserland. Mehrere hundert Menschen kamen ums Leben.

1285

Ein Dokument vom Kloster Pfäfers verpflichtet die Vilterser eine Kapelle von Steinen zu reinigen, die vom Valais durch „wilde Wasser“ hergetragen wurden.

19. Juni 1364

Ein Urteil zwischen Pfarrherr zu Mels und einem Dienstmann des Klosters Pfäfers wurde von der Melser Filialkirche Sankt Medardus in Vilters geschrieben. Dies ist die erste schriftliche Erwähnung von der Kirche von Vilters.

14.Jh und 15. Jh

In der Zeit unter den Grafen von Sargans sind die meisten Leute Untertanen oder Leibeigene, die entsprechend ausgebeutet wurden.

12. März 1480

Die Familien Tuldig, Vilsen, Zürchen und Stephan Müller kauften sich für 400 Pfund Pfenninge Churermünze von der Steuer des Klosters Pfäfers los.

1474

1000 Einwohner und 184 Häuser bestehend aus folgenden Höfen: Bergol, Bovel, Gasax, Gafreuls, Grestis,Montriesch, Montniel, Schattenberg, Saarboden

1483

Graf Jörg verkauft die Grafschaft Sargans an die 7 alten Orte (Zürich, Luzern, Schwyz, Zug, Unterwalden, Glarus), somit ist Vilters Untertanenland der Eidgenossen, darunter litten vor allem Vilters (Steuern).

15. Februar 1487

Kirche von Vilters mit ihren Anwohnern wurde eine eigene Pfarrei.

1588

Das ganze Dorf brannte bei einem heftigen Föhnsturm.

1611 und 1628/29

In Vilters herrschte die Pest. Der schwarze Tod forderte viele Menschenleben.

1627

Eine der grössten Wasserkatastrophe, denn alle Wiesen und Äcker waren überschwemmt, der ganze Ertrag war vernichtet. Nur der Pfarrgrund war noch zu bebauen und der Ertrag wurde unter die Familien verteilt um die Kinder am Leben zu erhalten.

1726 - 1747

Lebte der Priester Joseph Anderhalden aus Unterwalden als Pfarrer in Vilters In dieser Zeit gründete er den Rosenkranzbruderschaft.

1750 - 1796

Einige Vilterser zogen in fremde Kriegsdienste, z. B. Gardekompanie von Heinrich von Salis; Kompanie Obrist (Leutenant Caspar Gallati); Kompanie des Antoni Früler (alt Landvogt) in die königliche sardinische Dienste.

1785 - 1787

Neubau der Kirche und des Pfarrhauses (300 Jahre nach der Pfarreigründung). Die oberste Bauleitung lag in den Händen vom Abt und Konvent des Klosters Pfäfers. Die männlichen, arbeitsfähigen Einwohner mussten Frondienst leisten. Nichterscheinen oder zu spät erscheinen gaben Busse bis 30 Kreuzer. Die Busse wurde am gleichen Tag eingezogen oder als Schuld notiert. Pfarrhaus und Kirche kosteten 24'071 Gulden 19 Kreuzer. Die Handwerker wurden vom Kloster bezahlt.

1764

Überschwemmung von Vilters

1778

401 Einwohner

1798

Durch den Einmarsch der Franzosen bricht die alte Eidgenossenschaft zusammen. Vilters kam zum Kanton Linth. (Zeit: Helvetik).Es wurden 1229 Offiziere zu 16 Bazen und 34219 Soldaten zu 18 Bazen einquartiert. Die Bewohner hatten keine Freude an der Einquartierung, wegen den vieleen Pferden, denn sie mussten viele Abgaben wie z. B. Heu, Stroh, Milch, Fleisch, Kartoffeln usw. machen.

1799

26 Fuhren Bauholz für eine Brücke über den Rhein bei Trübbach abliefern.

22. April 1800

Grossbrand in Vilters ist eine der grössten Katastrophe das das Dorf im Laufe der Geschichte zu überstehen hatte. Fast alle Häuser verbrannten, total 220 Gebäude. Nur Kirche, Pfarrhaus und die Mühle blieben verschont.

1801

Schulhaus „Blätzihaus“ konnte den Betrieb aufnehmen. Es enthielt die Lehrerwohnung und eine Schulstube mit Butzischeiben.

1803

In der Mediationsverfassung von Paris wurde Vilters aufgelöst und der Gemeinde Ragaz einverleibt und somit zum neu gegründeten Kanton St. Gallen zugeteilt.

1816

Vilters wurde wieder eine eigene Gemeinde. Anfangs Mai lag auf der Ebene noch ein Fuss tief (ca. 30 cm) Schnee.

1816/ 17

Es sind Hungerjahre. Das Totenbuch der Pfarrei zeigen darüber ein erschütterndes Bild auf. Auf Grund dieser Tatsache wanderten viele Einwohner und Bürger im 19. Jahrhundert nach Amerika aus.

1818

350 Einwohner und 49 Häuser

1. Mai 1838

Die Grenzen zwischen Ragaz und Vilters werden vertraglich geregelt.

1839/40

Vilters erleidet schwere Elementar- und Kulturschäden durch verheerende Überschwemmungen.

1850

714 Einwohner

Ab 1859

Korrektur des Rheines (ca. 160 Millionen Franken) und somit die Entwässerung der Talebene.

1862

Kaplan Zimmermann und Herrn Imler legten Mauern auf Severgal zu Tage, die aus vorrömischer, wahrscheinlich rätischer Zeit stammen. Gefunden wurde bei den Ausgrabungen römische Ziegel, Bodenplatten, eiserne Nägel, Ketten, Beschläge, Schlüssel, Messer, einen römischen Zirkel, römische Scherben und Fibeln.

1870

Schulhaus bei der Kirche dem Betrieb übergeben. Lohn des Lehrers für die Unterstufe für die Winterschule Fr. 100.--, für den Oberlehrer Fr. 120.--.

1871

Überschwemmung beim Vilterserbach

1886

Postpersonenverkehr nach Vilters wird nach der Eröffnung der Station Sargans geöffnet.

1893

Das Telefon wird eingeführt.

1. April 1909

Grosser Feuerbrand, dem verschiedene Häuser und Scheunen zum Opfer fielen. Das ganze Unterdorf wurde ein Raub der Flammen.

1909 - 1920

Kräuterpfarrer Johann Künzle wirkte in Wangs. Es brachte den Vilterser ein willkommenes Einkommen durch die Kräutersammlung für Pfarrer Künzle. Ab 1914 gab es ein eigener Markt in Wangs.

1913

Einweihung des Kurhaus Sonnenberg. Es wird als Sommerkurhaus geführt.

27. Sept. 1927

Das Rheinhochwasser staute die Saar zurück, was zu einer grossen Überschwemmung führte.

1928

Herr Looser kaufte das Fabrikgebäude NORTIS & Co., die in Konkurs geratene Firma. Ab 1929 stellte die ELCO Ölbrenner her. Die Firma ist in ganz Europa tätig und betreib in verschiedenen Ländern Filialen.

12. Juni 1949

Einweihung des neuen Primarschulhauses an der Wangserstrasse.

1949/50

Bei der Renovation der Kirche St. Medard entdeckte man hinter den künstlerischen wenig befriedigenden Altaraufbauten Fresken von 1785 – 1787. Diese sind heute noch zu besichtigen.

1. Mai 1950

Gründung Private Primar- und Sekundarschule, Institut Sonnenberg
 

1. Mai 1951

Sekundarschule wurde eröffnet im neuerstellten Anbau des Primarschulhauses an der Wangserstrasse.

1956

Der 1874 geborene Josef Heinrich Dietrich stirbt. Der Lehrer, Dirigent und bis heute beachtete Musiker und Geschichtsbuchschreiber schrieb unter anderem sämtliche Lieder des alten St. Galler Kirchengesangsbuchs (1927).

20. Juni 1959

Der Dorfbach wurde nach einem Wolkenbruch zum reissenden Wildbach und überschwemmte den oberen Dorfteil mit Schutt, Geröll, entwurzelte Bäume und Schlamm.

1980

Neubau des Sekundarschulhauses Vilters-Wangs

1982

Einführung des Kabelfernsehen

1990

Der Sturm „Vivian“ verwüstete grosse Teile des Waldes.

03. Sept. 1994

Das neue Rathaus in Wangs konnte bezogen werden.

1995

Einweihung der Mehrzweckhalle

01. Juni 1996

Der Gemeindename Vilters wird in Vilters-Wangs geändert.

1999

Elmar Bigger wurde zum Nationalrat gewählt.

28. März 2000

Die 3 Schulgemeinden werden zur Schulgemeinde Vilters-Wangs zusammengelegt